Ziele

Ein universeller und gerechter Zugang zu sauberem Wasser steht im Fokus von Ziel 6 der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Eine zukunftsweisende Anpassung des Wassersektors erfordert eine effizientere Wassernutzung und den Erhalt vorhandener Wasserressourcen.

Nachhaltige Wassernutzung setzt ein besseres Verständnis davon voraus, wie wichtige Wasserquellen von Entwicklungen wie dem Klimawandel beeinflusst werden. Die Europäische Kommission weist auf bedeutende Schwachstellen in der Risikobewertung von Karstgrundwasserleitern hin. Karstaquifere sind aufgrund ihrer hohen Dynamik Klimaveränderungen gegenüber besonders anfällig. In den letzten 20 Jahren überstiegen die wirtschaftlichen Auswirkungen von Dürren in Karsteinzugsgebieten im Mittelmeerraum die wirtschaftlichen Auswirkungen von Dürren in den USA um das Fünffache.

Ein erster Lösungsansatz für eine verbesserte Risikobewertung und nachhaltigere Wassernutzung stellt die Anwendung von Prognosemodellen dar. Diese Modelle unterscheiden sich in ihrer räumlichen und zeitlichen Auflösung, der Berechnung der Wasserflüsse und Bodenfeuchte, der Berücksichtigung der klimatischen Variabilität, sowie in der Abbildung von Rückkopplungsprozessen mit der Vegetation. Für die Entwicklung dieser Grundwassermodellen  liefern radargestützte Fernerkundungsdaten wertvolle Informationen. Derzeit existieren nur wenige Modelle für die Mittelmeerregion, die den Wasserhaushalt unter Berücksichtigung der Landnutzung, Wasserexporten und dem Einfluss des Klimawandels simulieren.

Im MedWater Projekt stellen Prognosemodelle von Karstgrundwasserleitern eine zentrale Komponente für die nachhaltigere Nutzung dieser Systeme dar. Die Modelle ermöglichen

  • die quantitative und damit objektive Analyse der Systeme,
  • die Prognose der kurz- und langfristigen Entwicklung der Systeme in Abhängigkeit von äußeren Faktoren (wie zum Beispiel Landnutzung oder Klimaveränderungen), sowie
  • die Bewertung unterschiedlicher Wassernutzungs- und Wasserverteilungsstrategien

Die Entwicklung eines modellbasierten Optimierungskonzeptes schafft die Grundlage für eine verbesserte Wassernutzungseffizienz, den Erhalt vorhandener Wasserressourcen und den gerechten Zugang zu Wasser für alle Bevölkerungsgruppen.